Habicht schlägt Eichelhäher

Habicht schlägt Eichelhäher
Direkt vor meinem Küchenfenster konnte ich diese Beobachtung machen.

Graureiher in Not

In der Starzel in Jungingen war der Graureiher eingefroren und blutete am Fuß, wo er sich 

2 Krallen abgerissen hatte.

Frieder Haizmann vom Bauhof Jungingen deckte den Reiher mit einem Jutesack ab und befreite ihn aus dem Eis. Meine Tochter Alice und ich brachten ihn anschließend in das Vogelschutzzentrum nach Mössingen, wo ich ihn dann von seinen Eisbrocken im Gefieder befreite. Anschließend wurde er in einem Raum zum Auftauen untergebracht.

Nach heutiger Auskunft geht es ihm wieder gut und er wird mit Mäusen, die er ohne zögern verspeist, wieder fitt gemacht.

Nach den ersten Flugversuchen im Freigehege wird er dann wieder freigelassen.

Die zwei ausgerissenen  Zehen werden ihm  zum Überleben keine Probleme bereiten.


Roland Bosch

1. Vorstand

 

 

 

Eine Begegnung in unserem Gebiet:

Die Maulwurfsgrille oder Werre (Gryllotalpa gryllotalpa)

 

ist ein ca.60 mm urtümliches Insekt, mit hartgepanzerter Brust, kurzen Flügeln, breiten Grabschaufeln und langen Hinterleibsspießen.

Sie lebt unterirdisch und ernährt sich von Würmern, Schneckeneier, Raupen und Engerlingen, nur bei Nahrungsmangel verzehrt sie Keime und Wurzeln. Der Pflanzenschaden der entsteht  beruht auf  ihr ausgedehntes Gangsystem, bei dem sie störende Wurzeln abbeißt .

Ihr leises schnurrendes Lied hört man am häufigsten am Abend und in der Nacht.

Das Weibchen legt 200 bis 300 Eier in eine unterirdische Erdkammer, sie bewacht ihre Eier und später die Larven so intensiv, dass sie in dieser Zeit keine Nahrung zu sich nimmt.

Die Maulwurfsgrille lebt nach der Geschlechtsreife noch ein Jahr.

Sie steht auf der Roten Liste unter Kategorie 2. Das ist das Ergebnis der starken Bekämpfung durch den Menschen.

 

Text Doro, Bild Roland Bosch

 

Tiere

Spanische Fahne

(Callimorpha quadripunctaria)

Wer die Spanische Fahne sehen möchte, muss nicht bis zur nächsten Fußball-Weltmeisterschaft warten – der tagaktive Falter gleichen Namens ist in Baden-Württemberg verbreitet, wenn auch nicht häufig anzutreffen. Am ehesten ist der auch „Russischer Bär“ genannte Schmetterling von Mitte Juli bis etwa Ende August an blütenreichen Waldrändern zu sehen. Am liebsten fliegt der Falter mit einer Flügelspannweite von vier bis sechs Zentimetern Korbblütler an, seine besondere Vorliebe gilt dem Wasserdost. Auch wo der Sommerflieder blüht, ist diese Art oft zu Gast. Seine roten, mit Flecken verzierten Hinterflügel sind nicht zu sehen, wenn er sich etwa an Hauswänden sonnt und dem Naturfreund seine schwarz-weiß gestreiften Vorderflügel zeigt.

Als prioritäre Art im Sinne der FFH-Richtlinien genießt die Spanische Fahne besondere Aufmerksamkeit.

Text: Ralf Eber      Foto: Roland Bosch (Sommer 2010 auf Alt Auchtert)
 
 
 

 

Die Blindschleiche ( Anguis fragilis ) 

 

Die Blindschleiche, die eigentlich eine Eidechsenart ist, wird bis zu 50 cm lang. Mit ihren gelbroten Augen kann sie durchaus sehen und im Gegensatz zu Schlangen auch blinzeln.
Sie ist lebendgebärend, die Jungen, 5 - 26 Stück pro Wurf, sind bei der Geburt 7 - 9 cm lang, oberseits hellgrau, am Bauch tiefschwarz gefärbt. Erwachsene Tiere können grau, braun , kupferrot oder schwärzlich gefärbt sein, auch Albinos kommen vor. Im Osten gibt es Exemplare mit himmelblauen Pünktchen.
Blindschleichen können  bis zu 40 Jahre alt werden. Um ihren Feinden zu entkommen, können sie ihren Schwanz abwerfen, der dann im Gegensatz zu Eidechsen nicht nachwächst, sondern einen Stumpf bildet.
Die Schleichen leben unter Stein-, Holz-, Geröll-, Laub- und Komposthaufen, wo man sie oft zu mehreren antrifft. Oft nutzen sie abends die Wärme auf Wegen, wo sie dann manchmal leider überfahren werden.
Im Winter können sie bis zu 1,5 m tief in das Erdreich vordringen, wobei sie vorhandene Gänge benutzen,  aber auch selbst wühlen. Sie ernähren sich u.a. von Regenwürmern, Insekten, Spinnen, überwiegend aber von kleinen Nacktschnecken, weshalb sie als Schädlingsvertilger nützlich sind und unter Naturschutz stehen.
(Text und Bild Dr. BaWie)
 
 

 

Fledermaus:

Fledermäuse sind vom Aussterben bedroht. Sie fliegen nachts umher
und fangen Insekten, die sie per Ultraschall-Echo-Ortung aufspüren.
 
Bis heute hält sich der Aberglaube,daß sie in die Haare fliegen und
Menschen angreifen. Fledermäuseüberwintern in Höhlen, Kellergewölben
oder anderen ungestörten, kühlen Orten. Nur im Sommer verbringen sie die Tage hinter Fensterläden, zwischen Dachziegeln, in Baumhöhlen oder anderen Hohlräumen. Durch Wärmedämmung an Häusern, Dachgeschoßausbau und Abdichtung kleinster Spalten wird ihnen im städtischen Bereich immer mehr der Lebensraum entzogen. Es gibt aber Unterschlupfalternativen wie spezielle Dachpfannen oder Fledermauskästen zum Aufhängen, die über die IGNUK
bezogen werden können.
(Text Dr. WiBu)
  (Bild Bau)
 
 
 

Tagpfauenauge

 

(Inachis io)

 

 
Schon im März verlassen die Tagpfauenaugen ihre Winterverstecke in Schuppen, offenen Dachböden oder hohlen Bäumen und sind so für die Bestäubung von Frühlingsblühern wichtig. Die Weibchen legen ihre Eier an der Unterseite von Brennesselblättern ab. Dort schlüpfen dann  nach etwa 3 Wochen die jungen Raupen, die sich bis zur Verpuppung dreimal häuten und sich von Brennesselblättern ernähren.  Nach ca. 2 Wochen schlüpft aus der Puppenhaut  der fertige Schmetterling (Metamorphose).
Schutz vor Fressfeinden (z.B. Vögel,  Eidechsen und Spinnen) bietet dem Tagpfauenauge die auffällige Augenzeichnung auf der Flügeloberseite, die ein großes Tier imitieren soll.
Die erwachsenen Tiere ernähren sich vom Nektar verschiedener Blüten auf Blumenwiesen, auch sieht man sie oft  auf Disteln, Sommerflieder und Flieder. Gefährdet sind die Falter durch Insektizide in der Landwirtschaft oder in Gärten, aber auch durch Pollen von Gen-Mais. Also verzichten Sie bitte auf Gift im Garten und lassen ruhig eine Ecke mit Brennesseln stehen.
 
Text und Bild: Dr. Ba.Wie.

 

 

Der Igel

(Erinaceus europaeus)
das Tier des Jahres 2009

Jeder kennt das possierliche, nachtaktive Stacheltier. Er wurde zum Tier des Jahres erwählt, da sein Lebensraum in Gärten, Streuobstwiesen, Parks und unterwuchsreichen Waldrändern zunehmend gefährdet ist.
Wir Menschen sind für den Rückgang der Igelpopolation verantwortlich. Unsere Gärten sind aufgeräumt und „sauber“, kein Igel kann sich zur Nachtruhe oder zum Winterschlaf unter einem Haufen Laub oder Gehölz zurückziehen. So kann er natürlich auch in der Nacht die verhassten Schnecken nicht fressen – doppelter Schaden für uns. Wäre da nicht ein Umdenken von uns erforderlich?                         
(Bild Richard Schuler)